Übersicht
ProseminarEinführung in die linguistische Diskursanalyse (Mittwoch 18-20 Uhr)
ÜbungWissenschaftliches Schreiben
(Mittwoch 12-14 Uhr) (gemeinsam mit Thomas Forrer)
Vorlesung und ÜbungMethoden der Linguistik (Dienstag, 8.30-10 Uhr)
(gemeinsam mit Simone Berchtold, Ulla Kleinberger-Günther, Joachim Scharloth,
Guido Seiler und Eva Lia Wyss)
Kommentare
Wie kommt es, dass eine bestimmte Aussage in einer
bestimmten historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Situation
getätigt wird und in einer anderen nicht? Das ist die Ausgangsfrage,
aus der heraus der französische Philosoph Michel Foucault das Konzept
der Diskursanalyse entwickelt hat. Foucault geht es dabei um die
historisch-gesellschaftliche Einbindung von Wissen und dessen sprachliche
Konstitution.
Foucaults Konzept wurde in den letzten Jahren von zahlreichen Disziplinen aufgegriffen, seit den 90er Jahren auch verstärkt von der Sprachwissenschaft. Im Proseminar wollen wir uns mit den wichtigsten dieser neuen linguistischen Strömungen (Kritische Diskursanalyse, Diskurssemantik, linguistische Mentalitätengeschichte), aber auch mit den zu Grunde liegenden Diskurs- und Wissenstheorien von Foucault und anderen beschäftigen. Neben der Einführung in die Theorie soll die Methode im Proseminar aber auch praktisch umgesetzt werden. Dazu soll ein selbst erstellten Korpus von Medientexten zu einem aktuellen Thema im »öffentlichen Diskurs« analysiert werden. Linguistische Methoden, die dabei zur Anwendung kommen, sind bspw. die kognitive Metaphernanalyse, die Argumentationsanalyse sowie die Analyse diskurssemantischer Grundfiguren.
Das Proseminar beschäftigt sich nicht mit Gesprächsanalyse, die teilweise auch unter der Bezeichnung »Linguistische Diskursanalyse« auftritt, mit dem hier gemeinten Ansatz aber nichts zu tun hat.
Einführende Literatur:
Bislang existiert noch keine dezidiert linguistische Einführung zum Thema. Als Einführung eignen sich aber:
(1) Reiner Keller (2004): Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Opladen (Qualitative Diskursforschung; 14),
(2) Achim Landwehr (2004): Geschichte des Sagbaren. Einführung in die Historische Diskursanalyse. 2., unver. Aufl. Tübingen (Historische Einführungen; 8),
(3) Claudia Bluhm u.a. (2000): Linguistische Diskursanalyse: Überblick, Probleme, Perspektiven. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 31, S. 3-19.
Foucaults Konzept wurde in den letzten Jahren von zahlreichen Disziplinen aufgegriffen, seit den 90er Jahren auch verstärkt von der Sprachwissenschaft. Im Proseminar wollen wir uns mit den wichtigsten dieser neuen linguistischen Strömungen (Kritische Diskursanalyse, Diskurssemantik, linguistische Mentalitätengeschichte), aber auch mit den zu Grunde liegenden Diskurs- und Wissenstheorien von Foucault und anderen beschäftigen. Neben der Einführung in die Theorie soll die Methode im Proseminar aber auch praktisch umgesetzt werden. Dazu soll ein selbst erstellten Korpus von Medientexten zu einem aktuellen Thema im »öffentlichen Diskurs« analysiert werden. Linguistische Methoden, die dabei zur Anwendung kommen, sind bspw. die kognitive Metaphernanalyse, die Argumentationsanalyse sowie die Analyse diskurssemantischer Grundfiguren.
Das Proseminar beschäftigt sich nicht mit Gesprächsanalyse, die teilweise auch unter der Bezeichnung »Linguistische Diskursanalyse« auftritt, mit dem hier gemeinten Ansatz aber nichts zu tun hat.
Einführende Literatur:
Bislang existiert noch keine dezidiert linguistische Einführung zum Thema. Als Einführung eignen sich aber:
(1) Reiner Keller (2004): Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Opladen (Qualitative Diskursforschung; 14),
(2) Achim Landwehr (2004): Geschichte des Sagbaren. Einführung in die Historische Diskursanalyse. 2., unver. Aufl. Tübingen (Historische Einführungen; 8),
(3) Claudia Bluhm u.a. (2000): Linguistische Diskursanalyse: Überblick, Probleme, Perspektiven. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 31, S. 3-19.
Das Verfassen wissenschaftlicher Prosa stellt
Studierende – und keineswegs bloss diese – häufig genug vor Probleme und
Schwierigkeiten, die mit dem zu bearbeitenden Gegenstand genuin zwar nichts zu
tun haben, die allerdings nicht selten diesen selbst zu überlagern drohen;
Schreibblockaden sind die wohl bekannteste der unangenehmen Folgen. Tatsächlich
erfordert wissenschaftliches Schreiben hohe Kompetenzen mit Blick auf Planungs-,
Strukturierungs- und Analysefähigkeiten sowie spezifische Textsortenkenntnisse,
die einerseits durch ein
Learning-by-Doing, andererseits aber auch durch Erwerb von theoretischem Wissen gefördert werden können. Die Lehrveranstaltung will an beiden Stellen ansetzen: In gemeinsam durchgeführten und gemeinsam diskutierten Arbeitsschritten soll versucht werden, die wichtigsten Etappen der Genese einer schriftlichen Arbeit ersichtlich und planbar werden zu lassen. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten der Vorgehensweise erprobt und die entsprechenden Abläufe auch theoretisch aufgearbeitet werden. Das Proseminar befasst sich in diesem Rahmen mit Fragen, die alle philologischen Teilbereiche gleichermassen betreffen: Wie entsteht eine dem Umfang und dem Niveau der Arbeit adäquate Fragestellung, wie lässt diese sich eingrenzen und am Gegenstand konkretisieren, wann ist der richtige Zeitpunkt und welches ist die richtige Form, um eine Arbeitshypothese zu formulieren? Wie generiert man sinnvolle Untereinheiten einer Arbeit? Wie sieht ein produktiver Umgang mit vorliegender Forschung aus? Welches ist die geeignete Art und Weise, in einer Arbeit Thesen und tatsächliche Befunde zu synthetisieren, wie könnte idealerweise eine Ergebnispräsentation aussehen? Was sind mögliche Anzeichen eines 'Sich-Verrannt-Habens' im Prozess einer Arbeit, wie könnten die rettenden Gegenmassnahmen aussehen? Der Fragenkatalog ist keineswegs abschliessend: Das Einbringen eigener Fragen und (Leid?)Erfahrungen in die Lehrveranstaltung ist vielmehr gerade erwünscht.
Vorlesung und Übung
Methoden der Linguistik (Dienstag, 8.30-10 Uhr) (gemeinsam mit Simone Berchtold, Ulla Kleinberger-Günther, Joachim Scharloth, Guido Seiler und Eva Lia Wyss)
Mit diesem Kurs wird eine Lücke im
Veranstaltungsangebot der linguistischen Abteilung geschlossen. Der Kurs
Methoden der Linguistikwill grundlegende Kenntnisse in das Arbeiten mit Sprachdaten vermitteln und so Studierende anleiten, in ihren Seminar- oder Lizentiatsarbeiten empirisch zu forschen. Nach der Vermittlung wissenschaftstheoretischer Grundlagen und Erläuterungen zu Planung und Ablauf linguistischer Forschungsprozesse, sollen die Techniken der Datenerhebung und -auswertung in unterschiedlichen linguistischen Teildisziplinen vorgestellt werden. Auf dem Programm stehen unter anderem Gesprächsanalyse, Dialektologie, Soziolinguistik, Historische Sprachwissenschaft und Korpuslinguistik. Ein wichtiges Ziel der Veranstaltung ist es, die Studierenden mit den Möglichkeiten aber auch mit den Grenzen und Schwächen der einzelnen Methoden vertraut zu machen, damit sie in der Lage sind, die für ihre Fragestellung passenden auszuwählen. Die Veranstaltung wird von Vertreterinnen und Vertretern des Mittelbaus des Deutschen Seminars alternierend durchgeführt. Sie ist als Vorlesung und Übung konzipiert, damit neben der Vermittlung von Wissen zu den einzelnen Methoden auch praktische Beispiele vorgeführt und von den Studierenden bearbeitet werden können. Willkommen sind Studierende aller Semester. Die vorherige Absolvierung des Grundkurses I (synchron-gegenwartssprachlich) ist zwar nicht obligatorisch, wird aber empfohlen.
Materialien
I. Grundlegende Informationen
Wichtige Termini (PDF)
II. Untersuchungskorpus
Zum Korpus (passwortgeschützt)
I. Korpuslinguistik (7.12.2004)
Präsentation (PDF, 263 KB)
Handout mit Bibliographie (PDF, 77.9 KB)
II. Linguistische Diskursanalyse (14.12.2004)
Präsentation (PDF, 1.1MB)
Handout mit Auswahlbibliographie (PDF, 118.4 KB)
Ausführlichere
Bibliographie (PDF, 141.4 KB)
Alle zitierten Zeitungstexte finden sich im Seminarordner