Lehre (Sommersemester 2023)

Übersicht
Vorlesung Einführung in die Angewandte Sprachwissenschaft (Mittwoch 9.45–11.45 Uhr)
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Proseminar Methoden der Angewandten Sprachwissenschaft [gemeinsam mit Helmut Gruber und Martin Reisigl] (Dienstag 14.00–16.00 Uhr)
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Proseminar Sprachliche Variation [gemeinsam mit Carina Lozo] (Donnerstag 10.45–12.15 Uhr)
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Proseminar Diskurs in Politik und Medien (Donnerstag 14.15–15.45 Uhr)
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Privatissimum Privatissimum 2 aus Diskursanalyse und Soziolinguistik II [gemeinsam mit Helmut Gruber und Martin Reisigl] (Freitag 13.00–18.00 Uhr, blockweise)
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Vorlesung Einführung in die Angewandte Sprachwissenschaft (Mittwoch 9.45–11.45 Uhr)
Diese Vorlesung gibt einen Einblick in das Forschungsfeld der Angewandten Sprachwissenschaft. Vorgestellt und diskutiert werden die Fachgeschichte, der Angewandten Sprachwissenschaft zugerechnete Teildisziplinen sowie deren zentrale Theorien, Konzepte und Methoden. Ein besonderer Fokus liegt auf den Forschungsthemen, die am Wiener Institut für Sprachwissenschaft bearbeitet werden.
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Seminar Methoden der Angewandten Sprachwissenschaft [gemeinsam mit Helmut Gruber und Martin Reisigl] (Dienstag 14.00–16.00 Uhr)
In diesem Proseminar erhalten die Studierenden einen Überblick über unterschiedliche Methoden der Angewandten Sprachwissenschaft wie Teilnehmende Beobachtung, Befragung (schriftl. Befragung, Interviews, Gruppendiskussion, rasche anonyme Datenerhebung etc.), Experiment (z.B. Matched-Guise-Test) und sowie diverse Methoden der Text- und Diskursanalyse.
Im Proseminar werden die Methoden vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden entwickeln jeweils ein Methodenkonzept für eine empirische Bachelorarbeit, die im darauffolgenden Semester im Rahmen des BA-Seminars zu Angewandten Sprachwissenschaft 1 ausgearbeitet werden soll.
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Proseminar Sprachliche Variation [gemeinsam mit Carina Lozo] (Donnerstag 10.45–12.15 Uhr)
Sprachliche Variation ist der zentrale Gegenstand der Soziolinguistik. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Sprecher:innen einer Sprache über a set of alternative ways of saying the same thing (William Labov) verfügen, hat es sich die Disziplin zur Aufgabe gemacht, sowohl das Vorkommen als auch die Funktion sprachlicher Varianz zu untersuchen. Diese Aufgabe wurde in der mittlerweile über fünfzigjährigen Geschichte der Disziplin allerdings sehr unterschiedlich angegangen, und die Frage, was Varianz ist und leistet, hat zu fundamentalen Kontroversen geführt. Die von Labov mitbegründete Form der Soziolinguistik, der variationist approach (im deutschsprachigen Raum als Variationslinguistik bekannt), versucht, Variation an soziale Parameter (und an Konzeptionen von Standard und Abweichung) anzubinden und damit Variantentypen mit sozialen Gegebenheiten in Verbindung zu setzen. Die anthropologisch inspirierte interaktionale Soziolinguistik lehnt dieses Vorgehen ab. Statt musterhafte Variationskorrelationen zu identifizieren untersucht sie, inwiefern Variation in der konkreten Interaktionssituation soziale Wirklichkeit schafft. Sie sieht sprachliche Variation also eher als ein Mittel zur Konstruktion sozialer Gegebenheiten. Daraus zum Teil hervorgegangene neuere Ansätze untersuchen demgegenüber vor allem, welchen sozialen Wert sprachliche Varianten zugeschrieben bekommen und wie sich dies auf gesellschaftliche Hierarchien, Ein- und Ausschluss hat, wie Variation also durch ideologische Rahmenbedingungen prädisponiert wird. Im Seminar diskutieren wir all diese Perspektiven auf sprachliche Variation. Wir rekapitulieren die Grundlagen der verschiedenen Zugänge, diskutieren die daraus entstehenden Fragen, Methoden und Datenentscheidungen und untersuchen selbst sprachliche Variation in den Bereichen Stimme, Sprachtechnologie und Schrift und mit Bezug auf Raum, soziale Verortung, Gender und Medien.

Einführende Literatur: Zur Einführung empfohlen: Jürgen Spitzmüller. 2022. Soziolinguistik: Eine Einführung. Stuttgart: J.B. Metzler. Weitere Literatur wird im Verlauf der Lehrveranstaltung genannt.
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Proseminar Diskurs in Politik und Medien (Donnerstag 14.15–15.45 Uhr)
Die Diskurslinguistik analysiert große Mengen (Korpora) primär massenmedialer Texte mit dem Ziel, aus textübergreifenden Strukturen, Mustern und Rekurrenzen das kollektive Wissen einer gegebenen Gemeinschaft kommunikativer Akteure zu rekonstruieren. Die Grundlage hierfür bildet die Diskurstheorie Michel Foucaults, die seit den 1990er-Jahren für die Linguistik adaptiert und zur Grundlage einer empirisch ausgerichteten Sprach- und Kommunikationsforschung gemacht wurde. Das Proseminar führt in Grundlagen, Theorien und Methoden dieser Form der transtextuellen Sprach- und Medienanalyse ein. Darüber hinaus werden im Seminar aber auch aktuelle Mediendiskurse analysiert. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf rezenten politischen Themen.

Einführende Literatur: Jürgen Spitzmüller/Ingo H. Warnke (2011): Diskurslinguistik. Eine Einführung in Theorien und Methoden der transtextuellen Sprachanalyse. Berlin/Boston: De Gruyter (De Gruyter Studium) [zur Vorbereitung empfohlen].
Thomas Niehr (2013): Einführung in die linguistische Diskursanalyse. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Die Semesterlektüre wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
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Privatissimum Privatissimum 2 aus Diskursanalyse und Soziolinguistik II [gemeinsam mit Helmut Gruber, Rudolf de Cillia und Martin Reisigl] (Freitag 13.00–18.00 Uhr, blockweise)
In dieser Lehrveranstaltung, die für Masterstudierende und DissertantInnen verpflichtend ist, werden Konzepte von Masterarbeiten und Dissertationen, deren Realisierung und dabei anfallende Probleme besprochen und Lösungen erarbeitet.
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