Lehre (Sommersemester 2006)

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Proseminar Sprachreflexion und Sprachkritik (Mittwoch 14–16 Uhr)
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Proseminar Sprachreflexion und Sprachkritik
Sprache ist nicht nur Reflexionsgegenstand der Linguistik. Auch die Öffentlichkeit macht sich mitunter intensive Gedanken darüber, wie Sprache verwendet wird und – im Gegensatz zur sich mehrheitlich deskriptiv verstehenden Linguistik – auch dazu, wie sie verwendet werden soll. Das zeigen aktuelle Debatten zur Rechtschreibreform, zu Anglizismen oder zum Gebrauch von Hochdeutsch vs. Mundart in der Schule deutlich. Diese Debatten stehen in einer langen Tradition, die auch die Linguistik stark geprägt hat. Gleichzeitig sind sie Ausdruck ganz bestimmter Einstellungen zu und Vorstellungen von Sprache und schliesslich auch Manifestationen tiefer liegender sozialer Konflikte.
Im Proseminar sollen all diese Aspekte zur Sprache kommen. Am Beispiel einiger der wichtigsten Themen der öffentlichen und medialen Sprachkritik der Vergangenheit und Gegenwart soll untersucht werden, welche Spracheinstellungen in der Öffentlichkeit dominieren, wie sich die Linguistik zu den Themen positioniert, was sich hinter den Einstellungen verbirgt und was die Linguistik aus den sprachkritischen Debatten lernen kann.

Literatur: Jürgen Schiewe (1998): Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München: Beck. Jürgen Spitzmüller u.a. (Hgg.) (2000): Streitfall Sprache. Sprachgebrauch als angewandte Linguistik? Bremen: Hempen-Verlag.
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