Lehre (Frühjahrssemester 2013)

Übersicht
Seminar Metapragmatik und Sprachideologie (Donnerstag 10–12 Uhr)
Kommentar
Materialien (OLAT)

Übung Praktische Rhetorik (Blockseminar, 4.–7. Februar 2013, 9–18 Uhr)
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Materialien (OLAT)
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Seminar Metapragmatik und Sprachideologie (Donnerstag 10–12 Uhr)
Sprache ist nicht nur Reflexionsgegenstand der Linguistik. Auch die Öffentlichkeit macht sich häufig Gedanken darüber, wie Sprache verwendet wird und – im Gegensatz zur sich mehrheitlich deskriptiv verstehenden Linguistik – auch dazu, wie sie verwendet werden soll. Das zeigen die Debatten zur Rechtschreibreform, zu Anglizismen oder zum Sprachgebrauch bestimmter sozialer Gruppen. Diese Debatten stehen in einer langen Tradition, die auch die Linguistik stark geprägt hat. Gleichzeitig sind sie Ausdruck ganz bestimmter Einstellungen zu und Vorstellungen von Sprache (sog. Sprachideologien) und schließlich auch Manifestationen tiefer liegender sozialer Konflikte. Das Seminar beschäftigt sich mit diesen Aspekten von Sprache und Kommunikation. Am Beispiel einiger wichtiger metasprachlicher Diskurse der Vergangenheit und Gegenwart soll untersucht werden, welche Sprachideologien in der Öffentlichkeit dominieren. Gleichzeitig werden auch Grundlagen soziolinguistischer Sprachideologieforschung und linguistisch-anthropologischer Metapragmatik (Michael Silverstein), die für eine solche Untersuchung wichtig sind, gemeinsam erarbeitet.

Einführende Literatur: Jan Blommaert (2005): Discourse. A critical introduction. Cambridge: Cambridge University Press, Kap. 7 Ideology (S. 158--202). Die Semesterlektüre wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
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Übung Praktische Rhetorik (Blockseminar, 4.–7. Februar 2013, 9–18 Uhr)
Wie vermittelt man Anliegen und Inhalte – gerade auch fachliche – so, dass Sie eine Chance haben, die Zuhörer/innen zu erreichen? Welche Rolle spielen dabei die Zusammensetzung und die Interessen des Publikums? Welche Absichten lassen sich mit einem (wissenschaftlichen) Vortrag verfolgen? Welche Mittel stehen dabei zur Verfügung? Was macht überhaupt eine gute Präsentation aus? Wie und unter welchen Bedingungen ist der Einsatz welcher Präsentationsmedien dabei sinnvoll und wann kann es effektiver sein, sich nur auf das Wort zu verlassen? Welche Möglichkeiten des Vortrags gibt es, wie lässt sich dabei mit den besonderen Regeln gerade im wissenschaftlichen Bereich umgehen? Solche Fragen (und weitere, die mit zu formulieren die Seminarteilnehmer/innen herzlich eingeladen sind) sollen in der Übung Praktische Rhetorik behandelt werden. Dabei setzt die Übung – neben der Besprechung einiger grundlegender methodischer und systematischer Grundlagen der Rhetorik zu Beginn -- vor allen Dingen auf die praktische rhetorische Arbeit. Jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin wird die Möglichkeit zu eigenen Versuchen haben. Vor allen Dingen wird es aber darum gehen, sich in der gemeinsamen Arbeit und Diskussion in der Gruppe über die Bedingungen des Vortragens und Redens klar zu werden, Hürden zu erkennen und – jenseits aller wohlfeilen Rezepte zur guten Rede – Möglichkeiten zum Umgang mit Problemen und Chancen des öffentlichen Redens im (wissenschaftlichen) Alltag auszuprobieren. Vorkenntnisse im Bereich Rhetorik sind nicht erforderlich.
Um dabei in jeder Arbeitsphase ausreichend Zeit und Ruhe zum gemeinsamen Arbeiten zu haben, findet die Veranstaltung als Kompaktseminar in der vorlesungsfreien Zeit statt.
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